Montag, 22. September 2014

Gibb River Road - Von Kununurra bis Derby


Endlich fuhren wir los in Richtung Gibb River Road. Für unseren ersten Tag hatten wir eher eine kurze Etappe geplant. Dies gab uns dafür mehr Zeit, um unterwegs zu verweilen. Als wir bei der Emma Gorge parkierten, erfuhren wir, dass die Zebedee Hot Springs nur bis 12 Uhr offen waren. Deshalb sprangen wir kurzerhand wieder ins Auto und fuhren zunächst dorthin.
Die Hot Springs ist ein Bach, der durch einen schattigen Palmenwald fliesst. Das Wasser ist ca. 28° bis 32° warm und deshalb gerade in den kühleren Morgenstunden einladend. Hier hätten wir auch länger bleiben können. Wir wollten aber unbedingt noch zur Emma Gorge zurück.
Floli in den Hot Springs

Dorthin führt ein ca. 45min langer, ziemlich steiniger Weg. In der Gorge wird man aber für die Mühen belohnt. Ein Wasserfall fällt tief in den kühlen Wasserpool und von den überhängenden Felswänden tropft konstant Wasser, als würde es regnen.
Oli in der Emma Gorge 

Am rechten Rande der Gorge gibt es noch eine Heisswasserquelle. Deren warmes Wasser spürt man aber nur unmittelbar bei der Quelle. Ansonsten ist das Wasser erfrischend kühl.

Zwischen den Steinen konnten wir noch eine Schlange beobachten, die uns darüber nachdenken liess, was sonst noch alles im dunkeln Wasser herumschwimmt…

Die Gibb River Road selbst ist bis jetzt noch nicht so wild, wie wir es erwartet haben. Die Strasse in den Purnululu Nationalpark war einiges anspruchsvoller. Die Piste ist in ziemlich gutem Zustand und insbesondere der Pentecost River war zwar breit, aber dennoch ohne Probleme überwindbar.
Pentecost River Durchquerung

Auch an unserem zweiten Tag war die GRR immer noch in einem guten Zustand, weshalb wir sehr zügig vorankamen. So blieb uns mehr Zeit, um unterwegs etwas zu verweilen und die Landschaft zu geniessen. Unseren ersten Stopp machten wir schon nach etwa einer Stunde Fahrt in der Ellenbrae Homestead, wo es die besten Scones der ganzen Kimberly Region geben soll. Sie sind auch echt gut, so dass wir nur noch die leeren Teller fotografieren konnten.
 
Gibb River Road
Bereits gegen Mittag erreichten wir unser Ziel: Die Manning Gorge. Hier schlugen wir zunächst mal unser Camp auf und verpflegten uns, denn am Mittag war es noch viel zu heiss, um den 2,5 Km langen Weg zur Manning Gorge in Angriff zu nehmen. Der Weg startet mit einer Flussüberquerung. Wir entschieden uns, ans andere Ufer zu schwimmen und dank unseren Drybags kamen sowohl Kamera, wie auch Trekking-Schuhe trocken auf der anderen Seite an.

Oli durchquert den Fluss
Nach etwa 45min konnten wir uns dann in der wunderschönen Manning Gorge wieder abkühlen und relaxen.

Unseren dritten Tag starteten wir früh. Oder besser gesagt, etwas zu früh. Denn wir waren bereits um 6:45 Uhr in der Galvans Gorge. Die ist zwar wunderschön und mit einem wirklich kurzen Spaziergang zu erreichen, aber so früh am Morgen auch noch recht schattig. Da es uns noch zu kühl war, gingen wir ohne Morgenschwumm weiter zur Bell Gorge.
Wo ist das Wasser?
Die Bell Gorge ist mit einem Anfangsweg von knapp 30 Km ab der GRR und einem Gehweg von ca. 1,75 Km eher abgelegen. Sie war aber von den Gorges auf der GRR eine der schönsten und lohnte sich deshalb auf jeden Fall. Sehr gut hat uns gefallen, dass auch am Ende der Trockenzeit noch immer ziemlich viel Wasser den Wasserfall herunter rauschte und dass der Pool unterhalb des Wasserfalls deshalb sehr sauberes und frisches Wasser hatte. Einziger Nachteil waren die bösen „march flies“ (Bremsen). Nachdem wir aber einige mit unseren Büchern erschlagen hatten, hatten wir aber unsere Ruhe von diesen Störefriede.

Wo ist Flo?
Flo in der Bell Gorge
Erst nachdem wir an diesem paradiesischen Ort unseren Lunch genossen haben, machten wir uns auf, den letzten Abschnitt der GRR unter die Räder zu nehmen. Wir fuhren bis zur Windjana Gorge, wo wir übernachteten.

So hatten wir am nächsten Morgen einen frühen Start, den 3.5 Km langen Weg in die Gorge in Angriff zu nehmen. Die Windjana Gorge ist ein urzeitliches Riff. Prägend sind die steilabfallenden Kalkwände, auf denen man Versteinerungen entdecken kann. Weiter ist wichtig zu beachten, dass man in der ganzen Gorge nicht schwimmen darf. Zwar gibt es dort nur Freshies. Diese kommen dort aber in einer solch hohen Anzahl vor, dass es sich dennoch nicht empfiehlt ins Wasser zu gehen. Die Krokodile wären wohl nicht tödlich, sie können aber trotzdem schwere Verletzungen verursachen. Auf dem Walk war der letzte Kilometer wegen starker Erosion durch die letzten Regenfälle gesperrt. Insgesamt war der Weg aber deutlich länger, als offiziell angegeben wurde (mit dem GPS ausgemessen war alleine der Rückweg rund 4 Km).
Windjana Gorge

Oli mit Freshi
Danach fuhren wir weiter bis zum Tunnel Creek. Das ist eine echte Mutprobe. Mit Stirnlampen bewaffnet wagten wir uns in die stockfinstere Höhle, von der wir nur wussten, dass man sich dort drin vor Süsswasserkrokodilen und tief fliegenden Fledermäusen in Acht nehmen muss. Wir hatten das Glück, dass wir die Höhle ganz für uns alleine hatten. Das hiess aber auch, dass wir niemanden hatten, dem wir nachgehen konnten. So mussten wir selber herausfinden, wo das Wasser genug seicht ist, um durchzuwaten. Das war insbesondere dann schwer, wenn im dunklen Wasser im Licht der Taschenlampen feurige Augen leuchteten, die uns beobachteten.

Tunnel Creek
Wieviele Krokis?
Nach dem Tunnel Creek entschieden wir uns spontan anstatt nach Fitzroy Crossing, nach Derby zu fahren und so schon einen Tag früher als geplant am Meer zu sein. Die kühle Brise, die uns vom Ozean entgegen wehte, war höchst willkommen.

Sonnenuntergang in Derby

3 Kommentare:

Carmen hat gesagt…

Ich gsehn scho, eusi rote Shirts werdet rege gebruucht ;)

Ja, d Gibb isch nöd aspruchsvoll zum fahre, eifach lang ohni nüt :P Nur Francois Peron isch nomal aspruchsvoll ;)

Bell Gorge gseht super us, det simmer leider nüme hindere, all die Gorges sind eus zu de Ohre us glampet. Mir sind no i de Lennard River Gorge gsi, die hät sich voll nöd glohnt, und da hämmer au erst nachher gseh, dass mer vo Apollo us gar nöd dörfti det hindere fahre. Jänu.

Cheers, Carmen

von Felix, dem müden Mann, getippt von Gaby hat gesagt…

Also durch de Tunnelcreek würdet mir sicher nöd gah, das isch vill zgfüüüürchig. Jetzt chömmer grad nöme guet schlafe, wäääk, so vill freshis. Wieso machet denn die Freshies eim nüt? sinds zchli? Die ganz Gschicht chunnt em Felix vor wie e Mischig zwüschet em Crocodile Dundee und Indiana Jones. :-) Nix für schwache Nerve.
dFlo hämmer leider nöd entdeckt, isch si grad am tauche?

Reiset guet wiiter, mir freuiet euis scho uf de nächschti Bricht.

Gaby hat gesagt…

Jetzt han i dFlo entdeckt :-))