Endlich fuhren wir los in Richtung Gibb River Road. Für
unseren ersten Tag hatten wir eher eine kurze Etappe geplant. Dies gab uns
dafür mehr Zeit, um unterwegs zu verweilen. Als wir bei der Emma Gorge
parkierten, erfuhren wir, dass die Zebedee Hot Springs nur bis 12 Uhr offen
waren. Deshalb sprangen wir kurzerhand wieder ins Auto und fuhren zunächst
dorthin.
Die Hot Springs ist ein Bach, der durch einen schattigen
Palmenwald fliesst. Das Wasser ist ca. 28° bis 32° warm und deshalb gerade in
den kühleren Morgenstunden einladend. Hier hätten wir auch länger bleiben
können. Wir wollten aber unbedingt noch zur Emma Gorge zurück.
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Floli in den Hot Springs |
Dorthin führt ein ca. 45min langer, ziemlich steiniger Weg.
In der Gorge wird man aber für die Mühen belohnt. Ein Wasserfall fällt tief in
den kühlen Wasserpool und von den überhängenden Felswänden tropft konstant
Wasser, als würde es regnen.
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Oli in der Emma Gorge |
Am rechten Rande der Gorge gibt es noch eine
Heisswasserquelle. Deren warmes Wasser spürt man aber nur unmittelbar bei der
Quelle. Ansonsten ist das Wasser erfrischend kühl.
Zwischen den Steinen konnten wir noch eine Schlange
beobachten, die uns darüber nachdenken liess, was sonst noch alles im dunkeln
Wasser herumschwimmt…
Die Gibb River Road selbst ist bis jetzt noch nicht so wild,
wie wir es erwartet haben. Die Strasse in den Purnululu Nationalpark war
einiges anspruchsvoller. Die Piste ist in ziemlich gutem Zustand und
insbesondere der Pentecost River war zwar breit, aber dennoch ohne Probleme
überwindbar.
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Pentecost River Durchquerung |
Auch an unserem zweiten Tag war die GRR immer noch in einem
guten Zustand, weshalb wir sehr zügig vorankamen. So blieb uns mehr Zeit, um
unterwegs etwas zu verweilen und die Landschaft zu geniessen. Unseren ersten
Stopp machten wir schon nach etwa einer Stunde Fahrt in der Ellenbrae Homestead,
wo es die besten Scones der ganzen Kimberly Region geben soll. Sie sind auch
echt gut, so dass wir nur noch die leeren Teller fotografieren konnten.
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Gibb River Road |
Bereits gegen Mittag erreichten wir unser Ziel: Die Manning
Gorge. Hier schlugen wir zunächst mal unser Camp auf und verpflegten uns, denn
am Mittag war es noch viel zu heiss, um den 2,5 Km langen Weg zur Manning Gorge
in Angriff zu nehmen. Der Weg startet mit einer Flussüberquerung. Wir
entschieden uns, ans andere Ufer zu schwimmen und dank unseren Drybags kamen
sowohl Kamera, wie auch Trekking-Schuhe trocken auf der anderen Seite an.
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Oli durchquert den Fluss |
Nach etwa 45min konnten wir uns dann in der wunderschönen
Manning Gorge wieder abkühlen und relaxen.
Unseren dritten Tag starteten wir früh. Oder besser gesagt,
etwas zu früh. Denn wir waren bereits um 6:45 Uhr in der Galvans Gorge. Die ist
zwar wunderschön und mit einem wirklich kurzen Spaziergang zu erreichen, aber
so früh am Morgen auch noch recht schattig. Da es uns noch zu kühl war, gingen
wir ohne Morgenschwumm weiter zur Bell Gorge.
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Wo ist das Wasser? |
Die Bell Gorge ist mit einem Anfangsweg von knapp 30 Km ab
der GRR und einem Gehweg von ca. 1,75 Km eher abgelegen. Sie war aber von den
Gorges auf der GRR eine der schönsten und lohnte sich deshalb auf jeden Fall.
Sehr gut hat uns gefallen, dass auch am Ende der Trockenzeit noch immer
ziemlich viel Wasser den Wasserfall herunter rauschte und dass der Pool
unterhalb des Wasserfalls deshalb sehr sauberes und frisches Wasser hatte.
Einziger Nachteil waren die bösen „march flies“ (Bremsen). Nachdem wir aber einige
mit unseren Büchern erschlagen hatten, hatten wir aber unsere Ruhe von diesen
Störefriede.
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Wo ist Flo? |
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Flo in der Bell Gorge |
Erst nachdem wir an diesem paradiesischen Ort unseren Lunch
genossen haben, machten wir uns auf, den letzten Abschnitt der GRR unter die
Räder zu nehmen. Wir fuhren bis zur Windjana Gorge, wo wir übernachteten.
So hatten wir am nächsten Morgen einen frühen Start, den 3.5
Km langen Weg in die Gorge in Angriff zu nehmen. Die Windjana Gorge ist ein
urzeitliches Riff. Prägend sind die steilabfallenden Kalkwände, auf denen man
Versteinerungen entdecken kann. Weiter ist wichtig zu beachten, dass man in der
ganzen Gorge nicht schwimmen darf. Zwar gibt es dort nur Freshies. Diese kommen
dort aber in einer solch hohen Anzahl vor, dass es sich dennoch nicht empfiehlt
ins Wasser zu gehen. Die Krokodile wären wohl nicht tödlich, sie können aber
trotzdem schwere Verletzungen verursachen. Auf dem Walk war der letzte
Kilometer wegen starker Erosion durch die letzten Regenfälle gesperrt.
Insgesamt war der Weg aber deutlich länger, als offiziell angegeben wurde (mit
dem GPS ausgemessen war alleine der Rückweg rund 4 Km).
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Windjana Gorge |
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Oli mit Freshi |
Danach fuhren wir weiter bis zum Tunnel Creek. Das ist eine
echte Mutprobe. Mit Stirnlampen bewaffnet wagten wir uns in die stockfinstere
Höhle, von der wir nur wussten, dass man sich dort drin vor
Süsswasserkrokodilen und tief fliegenden Fledermäusen in Acht nehmen muss. Wir
hatten das Glück, dass wir die Höhle ganz für uns alleine hatten. Das hiess
aber auch, dass wir niemanden hatten, dem wir nachgehen konnten. So mussten wir
selber herausfinden, wo das Wasser genug seicht ist, um durchzuwaten. Das war
insbesondere dann schwer, wenn im dunklen Wasser im Licht der Taschenlampen feurige
Augen leuchteten, die uns beobachteten.
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Tunnel Creek |
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Wieviele Krokis? |
Nach dem Tunnel Creek entschieden wir uns spontan anstatt
nach Fitzroy Crossing, nach Derby zu fahren und so schon einen Tag früher als
geplant am Meer zu sein. Die kühle Brise, die uns vom Ozean entgegen wehte, war
höchst willkommen.
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Sonnenuntergang in Derby |